Die Kuratien-Kirche St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evangelist
in Schmachtenberg ist ein barockes Kirchengebäude im Ortsteil Schmachtenberg
des Marktes Mönchberg im unterfränkischen Landkreis Miltenberg,
Regierungsbezirk Unterfranken in Bayern.
Schmachtenberg wurde das erste Mal urkundlich im Jahr 1298 erwähnt. Bis heute ist Schmachtenberg ein relativ kleiner Ort mit etwa 450 Einwohnern geblieben. Kirchlich gehörte Schmachtenberg mit Klingenberg, Röllfeld, und Laudenbach anfangs als Filiale zu der Pfarrei St. Michaelis in Grubingen, bis das Dorf Grubingen Anfang des 16. Jahrhunderts möglicherweise wegen der Pest aufgegeben wurde. Die Schmachtenberger hatten den weitesten Weg zur Kirche und zum Friedhof. Die Kirche St. Michaelis existierte noch bis 1778, als sie wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. Heute sind nur noch Reste von Mauern des Friedhofes von dieser Ansiedlung bei Klingenberg zu erkennen. 1761 war die Kirche fertig. Seit dieser Zeit feiern die Schmachtenberger Bürger bis heute den Valentinstag. Das Altarbild malte Johann Conrad Bechthold aus Aschaffenburg mit einer Valentinsdarstellung. Leider besteht kein Bild oder Zeichnung. Man hat es bei der Renovierung der Kirche 1919 mit seinen Insignien herausgefunden. Es ist übrigens derselbe Maler der die Kirche in Mönchberg ausmalte. Zwei Seitenaltäre wurden gleich nach der Einweihung in der Kirche aufgestellt. Doch klagte man sehr früh über die Enge in der Kirche, die nur bis zum heutigen Chor reichte. Es dauerte aber fast 100 Jahre, bis man 1866 mit einem Anbau an der Chorseite die Kirche vergrößerte. 1888 sind die Altäre mit den Reliquien der hl. Märtyrer Magnus, Aurelius und Adeodata vom Hochwürdigen Bischof von Stein konsekriert worden. Heute ist der Hauptaltar ohne Altarblatt, ein schöner Rokokoaufbau mit vier glatten Säulen und seitlichen Durchgängen. Die Seitenfiguren zeigen links St. Johannes der Evangelist und rechts St. Johannes Nepomuk. In der Mitte steht auf dem Tabernakel St. Johannes der Täufer. Der Aufsatz zeigt die Dreifaltigkeit in Wolkenglorie. Über dem rechten Seitenaltar ist das Bild des Hl. Albinius, der eine Blinde heilt. Es ist nicht, wie vielfach angenommen wird, der heilige Valentin. Das Bild kam wahrscheinlich über die Pfarrei Röllbach nach Schmachtenberg. Das Bild über dem linken Seitenaltar zeigt die Madonna. Es wurde 1949 von Johannes Pfürtner aus Münnerstadt gemalt. Im Chor hängt links eine Valentinsbüste. An der Brüstung der Empore ist eine Muttergottes- und eine Bischofstatue. Die Inneneinrichtung musste man dem neuen geschaffenen Platz anpassen und konnte deshalb auch die Empore vergrößern und neue Bänke aufstellen. Die Orgel Zwischen 1807 und 1819 spielte zum ersten mal eine Orgel zum Gottesdienst. Diese tat ihre Dienste bis zur Jahrhundertwende. Im Jahre 1900 kaufte die Gemeinde von der Firma Steinmeyer aus Öttingen eine neue Orgel. Sie hat dann ebenfalls fast hundert Jahre treu und brav gedient. Natürlich die ersten 20 Jahre ohne Strom, bei primitiver Beleuchtung und sie hat sich aus einem getretenem Blasebalg ihre Luft geholt. 1972 wurde die Orgel nach hinten gesetzt und der Spieltisch an der Seite aufgestellt. Der Blasebalg blieb der alte, nur der Motor wurde im Gehäuse untergebracht. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges, heute schon vor 52 Jahren, spielt Georg Hofmann aus Schmachtenberg zuverlässig und gekonnt die Orgel. Er lernte sie in- und auswendig kennen. Mit einem Manual und neun Registern musste er zurechtkommen. Es war eine pneumatische Orgel, wo die Luft für die Membranen durch Messingrohre geleitet wurde. Der Motor war früher im Speicher und er kam 1972 ins Gehäuse. Die Messingrohre wurden durch Kunststoffrohre ersetzt. Schmachtenberg hatte nun eine mechanisch betriebene Orgel. An warmen Tagen musste Georg Hofmann weiterhin einen Eimer Wasser zur Verdunstung ins Orgelgehäuse, in einen Leerraum neben dem Blasebalg stellen. Den Umbau führte die Firma Bretmann aus Nieder-Olm für 6.000 DM aus. Mit der Zeit wurde die Orgel immer reparaturanfälliger. Sie verursachte jährlich durchschnittlich 1.000 DM Kosten. Die Firma Weiß aus Zellingen wurde zum ständigen Gast. Die Kirchenverwaltung, mit Kirchenpfleger Joachim Becker und der Pfarrgemeinderat, unter seinem Vorsitzenden Herrn Jürgen Puch entschlossen sich zur Anschaffung einer neuen Orgel. Die Finanzierung muss man mit 280.000 DM beziffern, wobei die Kirchengemeinde 170.000 DM aufbringen muss. Die Gemeinde Mönchberg bewilligte 40.000 DM und den Rest erwartet man sich von der Diözese Würzburg. Den Auftrag erteilte man dem Orgelbauer Werner Mann aus Dorfprozelten. Das Orgelprospekt blieb erhalten. Man setzte die Orgel weiter noch vorne und hat das Gehäuse in einem Blauton gestrichen und so dem Kircheninnern gut angepasst. Die neue Orgel hat zwei Manuale und 14 Register, also ein Manual und fünf Register mehr als die Vorgängerin. Ihr Ton ist kräftig und voller Harmonie. Die neue Disposition des Instrumentes eignet sich sicherlich für stimmungsvolle, auch anspruchsvolle Konzerte, die der kleinen, schmucken Dorfkirche in Schmachtenberg zur Ehre gereichen werden. Kanzel. Polygoner Korpus, durch Pilaster in Felder geteilt. Auf dem Schalldeckel das Auge Gottes. Spätes 17. Jahrhundert. Chorgestühl Um 1759. 1987 wurde die Kirche für 350.000 DM restauriert. Verantwortlich waren damals Pfarrer Aulbach und der Vorsitzende der Kirchenverwaltung Joachim Becker.
Zur Barockkirche Mönchberg bitte hier klicken ... Geschichte der Kuratie Schmachtenberg In der Mitte des Dorfes in Schmachtenberg steht die Kath. Kirche St, Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist. Sie ist das kulturelle Kleinod dieser 405 Einwohner zählenden Gemeinde, die heute zum Markt Mönchberg gehört. Ihre Kirchengeschichte spiegelt einen steten Kampf um Selbständigkeit. Am Anfang war die Mutterkirche in Grubingen, einem Ort an der Staatsstraße zwischen Röllfeld und Großheubach. Heute deuten nur noch Mauern und der Platz des einstigen Friedhofes auf diese Zeit hin. Zu dieser Mutterkirche gehörten die Gemeinden Klingenberg, Laudenbach, Röllfeld und Schmachtenberg. Als 1483 das Deutschordenshaus in Prozelten sich von der Pfarrei löste, kam Grubingen zum Erzbistum Mainz. Etwas näher zur Kirche hatten es die Schmachtenberger noch der Auflösung Grubingens, als sie 1623 zur Pfarrei in Klingenberg kamen. Ab dieser Zeit bestatteten sie ihre Toten auf einem eigenen Leichenacker und sie bauten sich auch eine Kapelle. Einen geregelten Gottesdienst hatten sie aber nicht. Das änderte sich auch nicht, als sie am 19.11.1749 zur Pfarrei in Röllbach kamen. Der Weg zum Gottesdienst war wieder etwas kürzer geworden, aber sonst blieb alles beim Alten. Eine Ausnahme bildete das Kirchweihfest. Da gewahrte man den Schmachtenbergern einen Gottesdienst mit Predigt und am Kirchweihmontag eine Vesper mit einem Seelenamt in ihrer Dorfkapelle. 1757 verstarb der Ortsbürger und Schultheiß Johannes Braun. Seine Ehe war kinderlos und er vermachte sein Vermögen, 4.060 Gulden, einer Stiftung für eine Frühmesse an Sonn- und Feiertagen in Schmachtenberg. Es begannen die Verhandlungen um einen Kaplan in der Pfarrei Röllbach für Schmachtenberg, 1762 war man damit erfolgreich, als der erste Kaplan ins Röllbacher Pfarrhaus einzog. Damit gab man sich aber nicht zufrieden und bemühte sich weiterhin um eine eigene Pfarrei. 1759 baute die Gemeinde die Kirche und legte um sie den neuen Friedhof an. Die Kapelle und den alten Friedhof brauchte man nicht mehr, deshalb hat man beides beseitigt. 1776 wurde die Kaplanei Schmachtenberg errichtet. Es dauerte aber immerhin noch 155 Jahre, bis der erste Kaplan seinen Wohnsitz in Schmachtenberg nehmen durfte. Für ein Pfarrhaus hatte schon vorher der bedeutendste Sohn Schmachtenbergs, der 1908 verstorbene Theologie-Professor, Geheimrat Dr. Anton Ritter von Scholz gesorgt. Der erste Kaplan mit dem Wohnsitz in Schmachtenberg war Dr. Dr. Wilhelm Büttner, Geistliche Herren, waren später oft betagte Pfarrer, die ihren Lebensabend in der kleinen Pfarrei verbrachten. Die Kirchengeschichte hat Dr. Dr. Büttner ausgegraben und zu Papier gebracht, so dass wir heute darauf zurückgreifen können. Der Kuratieinhaber ist der Pfarrer von Mönchberg und Röllbach, Pfarrer Franz Leipold. Die Kirchenbaugeschichte 1759 begann man mit dem Bau der neuen Kirche inmitten des Dorfes. Dass dies aus eigenen Mitteln geschah, untermauert der Spruch über dem Haupteingang. "Propria fundatione filiae Schmachtenberg", (aus eigener Stiftung der Tochtergemeinde Schmachtenberg). 1761 war die Kirche fertig, Seit dieser Zeit feiern bis heute die Schmachtenberger den Valentinstag. Das Altarbild malte J. K. Bechtold aus Aschaffenburg mit einer Valentinsdarstellung. Leider besteht kein Bild oder eine Zeichnung. Man hat es bei der Renovierung der Kirche 1919 mit seinen Insignien herausgefunden. Es ist übrigens derselbe Maler, der die Mönchberger Kirche ganz ausgemalt hat. Zwei Seitenaltäre wurden gleich nach der Einweihung der Kirche aufgestellt. Doch klagte man schon sehr früh über die Enge in der Kirche, die nur bis zum heutigen Chor reichte. Es dauerte aber fast 100 Jahre, bis man 1866 mit einem Anbau an der Chorseite die Kirche vergrößerte. Die Inneneinrichtung musste man dem neu geschaffenen Platz anpassen und konnte deshalb auch die Empore vergrößern und neue Bänke aufstellen. 1869 richtete man eine Turmuhr ein. 1888 sind die Altäre vom Hochwürdigsten Bischof von Stein mit den Reliquien der hl. Märtyrer Magnus, Aurelius und Adeodata konsekriert worden. Schon 1863 hat die Firma Gebr. Klaus in Heidingsfeld zwei Glocken im Gewicht von 488 und 250 Pfund geliefert. Sie blieben aber nicht lange auf dem Turm und wurden 1903 als Geschenk des Geheimrates von Scholz durch drei neue Glocken ersetzt. Sie wogen 1.940 Pfund. Im 1. Weltkrieg, 1918, holte man zwei Glocken vom Turm und sie wanderten in die Kriegsmetallgesellschaft nach Berlin. 1922 hat man wieder zwei neue Glocken angeschafft. Im 2. Weltkrieg wiederholte sich der Wahnsinn und wieder mussten zwei Glocken für Kriegszwecke eingeschmolzen werden. Nur die kleine Glocke blieb auf dem Turm. 1950 beschaffte man wieder neue Glocken, Um den Klang zu harmonisieren, hat man von der Firma Albert Junker in Brilon drei neue Glocken gekauft. Kosten: 4.572 DM. Oben hängt nun die Josefsglocke (Inschrift: Heiliger Josef mehre Gottes Reich in unseren Familien). Dann die große Marienglocke (Inschrift: Der himmlischen Mutter zum Dank geweiht, Die Lebenden rufe zur Treue und den Toten künde den Frieden). Unten die kleinere Marienglocke (Inschrift: Der himmlischen Mutter zum Dank geweiht, für ihren Schutz in schwerer Zeit). Heute ist der Hauptaltar ohne Altarblatt. Ein schöner Rokokoaufbau bei vier glatten Säulen und seitlichen Durchgängen. Die Seitenfiguren St. Johannes der Evangelist und St. Johannes Nepomuk. In der Mitte der Tabernakel mit St. Johannes dem Täufer. Im Aufsatz die Dreifaltigkeit in Wolkenglorie. Über dem rechten Seitenaltar ist das Bild mit der Darstellung des Hl. Albinius, der eine Blinde heilt. (Es ist nicht, wie vielfach angenommen wird, der heilige Valentin. Es unterstützt auch mehr die Annahme, dass das Bild über die Pfarrei Röllbach nach Schmachtenberg kam, da diese von Amorbach ein Bild kauften - 1725 - für 50 Gulden. In Röllbach kann man das Bild nirgends einordnen). Über dem linken Seitenaltar hat 1949 Johannes Pfürtner, der damals in Münnerstadt wohnte, die Madonna im Mantel gemalt. An der Wand der linken Seite im Chor hängt eine Valentinsbüste. An der Brüstung der Empore ist eine Mutter Gottes und Bischofsstatue. Mit am wertvollsten ist der holzgeschnitzte Kreuzweg des Würzburger Künstlers Heinz Schiestl, der 1920 erworben wurde. 1987 wurde die Kirche für 350.00 DM von der Firma Löwen-Müller GmbH aus Erlenbach bei Marktheidenfeld restauriert. Es war unter der Verantwortung von Pfarrer Aulbach und dem Vorsitzenden der Kirchenverwaltung Joachim Becker. |